Berlin, 07. Juni 2025. Die Verbände HDF KINO und AG Kino – Gilde appellieren gemeinsam an die Abgeordneten des Deutschen Bundestags, das Zukunftsprogramm Kino in der anstehenden Bereinigungssitzung zum Bundeshaushalt 2025 zu berücksichtigen und mit hinreichenden Mitteln auszustatten. Die Entscheidung über die Fortführung des wichtigsten Investitionsförderprogramms für Kinos in Deutschland wird auch über die Zukunft der flächendeckenden Kinovielfalt in Städten und auf dem Land und damit den Erfolg der Filmreform entscheiden.

Im Zuge des Auseinanderbrechens der Ampel-Koalition und der Nichtverabschiedung des Bundeshaushalts 2025 liegen beide Säulen der Kinoförderung auf Eis. Die Übereinkunft im Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung, den Kulturort Kino mit verlässlichen Förderprogrammen für Investitionen und kulturelle Vielfalt in Stadt und Land zu stärken, hat zu großer Erleichterung bei den Kinos geführt. Dies muss nun dringend umgesetzt werden.

„Kinos sind das Fundament der Filmkultur – ohne sie fehlt dem deutschen Film sein Zuhause. Wer die heimische Filmbranche stärken will, muss auch in ihre Infrastruktur investieren. Das Zukunftsprogramm Kino hat gezeigt, wie wirkungsvoll eine gezielte Hilfe zur Selbsthilfe sein kann: Jeder investierte Euro stärkt nicht nur den Standort, sondern bringt die Menschen zurück ins Kino. Doch statt Verlässlichkeit gibt es jetzt eine Lücke im Haushaltsentwurf. Nur mit einem soliden Förderfundament von 40 Mio. Euro jährlich, können wir die Leinwände der Republik zum Leuchten bringen. Aus eigener Kraft, aber nicht im Alleingang. “, betont Christine Berg, Vorstandsvorsitzende des HDF KINO.

„Nach Monaten des Wartens brauchen die Kinos dringend Planbarkeit und Verlässlichkeit in der Förderung. Es ist elementar, die akute Förderlücke zu schließen, um die Wettbewerbsfähigkeit der Kinos zu stärken und so die dringend benötigten Wachstumsimpulse freizusetzen,“ unterstreicht Christian Bräuer, Vorsitzender der AG Kino – Gilde. „Denn verlieren wir den Kulturort Kino, verlieren wir nicht nur das Rückgrat der deutschen Filmwirtschaft, wir verlieren auch einen der wenigen verbliebenen kollektiven Räume in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Polarisierung und zunehmender Vereinsamung.“

Wie auch in anderen Bereichen geht es darum, die dringend erforderlichen Wachstumspotenziale freizusetzen. Das Zukunftsprogramm Kino ist hierfür der Schlüssel.

Denn auch bei den Kinos sind Investitionen entscheidend für ihre Zukunfts- und Wettbewerbsfähigkeit. Die beiden Kinoverbände appellieren daher mit Nachdruck an die Bundestagsabgeordneten: Mit der Fortführung des Zukunftsprogramm Kino geht es um nicht weniger als den Erhalt und die Weiterentwicklung der kulturellen Infrastruktur in Deutschland. Deshalb sollte das Programm ab 2026 verstetigt und mit einer substanziellen jährlichen Förderung ausgestattet werden. Die Bundesländer, die das Programm bislang kofinanzierten, stehen weiter bereit, das bewährte Erfolgsprogramm mitzutragen – diese Chance muss der Bund ergreifen.

 Zum Zukunftsprogramm Kino

Seit 2020 hat sich das Zukunftsprogramm Kino als unverzichtbares Erfolgsmodell erwiesen, das maßgeblich zum Erhalt und zur Erholung der Kinolandschaft in und nach der Pandemie beigetragen hat. Die Kinos stehen weiter vor immensen Investitionen in Erhalt der Lichtspielhäuser sowie die digitale, technologische und ökologische Modernisierung.

Deutlich wird der Investitionsdruck auch daran, dass die für 2024 bereitgestellten Mittel binnen weniger Sekunden ausgeschöpft werden. Auch die Mittel der Filmförderungsanstalt (FFA) sind regelmäßig deutlich überzeichnet. Zugleich beziffert eine FFA-Studie den jährlichen Investitionsbedarf der Kinos auf über 100 Millionen Euro.