Berlin 14. Februar 2024 – Der Hauptverband Deutscher Filmtheater (HDF KINO e.V.) begrüßt grundsätzlich die von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien am gestrigen Tage veröffentlichten Entwürfe für eine Reform der deutschen Filmförderinstrumente. Die angekündigte Berücksichtigung der Gesamtheit der Filmbranche bleibt bei den Vorlagen allerdings aus – mit fatalen Folgen, nicht nur für den deutschen Kinostandort. 

Insbesondere eine von allen Verbänden geforderte Stärkung des Investitionswillen der Kinos in Höhe von 112 Millionen Euro findet keinen Ansatz in den Vorlagen der BKM. Die am Dienstag von Kulturstaatsministerin Claudia Roth vorgestellten Entwürfe für die Reform sind nach Maßgabe des HDF KINO e.V. in ihrer jetzigen Art unzureichend auf die Bedürfnisse der Kinobetreiber ausgelegt. Zwei Kernforderungen wurden gänzlich ignoriert. Zum einen die Möglichkeit, mit staatlicher Unterstützung flächendeckend dringend nötigte Investitionen in deutsche Kinostandorte tätigen zu können. Nicht nur, um weiterhin das seit der Pandemie zögerliche Publikum zurückzugewinnen, sondern auch um den Return of Invest aller Branchenakteure zu steigern. Eine starke Kinoinvestitionsförderung ist dafür unerlässlich. Ebenso müssen die neuen Fördermodule vorsehen, dass bei Kinoproduktionen eine Exklusivität für den geförderten Kinofilm die Grundlage bilden. In Folge muss eine Klarheit über die Sperrfrist der deutschen Filmproduktionen für Kinos hergestellt werden, damit Kinobetreiber in ihrer wirtschaftlichen Planbarkeit nicht noch weiter eingeschränkt werden. In beiden Punkten bedarf es zwingend einer Nachbesserung.

Christine Berg, Vorstandsvorsitzende HDF Kino e.V.: „Bei einem großen Wurf muss die Politik alle Zusammenhänge berücksichtigen. Die Zugkraft des Kinos ist für den wirtschaftlichen Aufschwung des Gesamtmarktes nicht zu ersetzen, ganz abgesehen von der kulturellen und gesellschaftlichen Aufgabe dieser Kulturorte. Wir erwarten, dass im weiteren Prozess die Belange des Kinos und der Auswertung – insbesondere mit Blick auf den Investitionsbedarf sowie das exklusive Auswertungsfenster – stärker berücksichtigt werden, damit die deutschen Kinos weiterhin ein verlässlicher Partner bleiben können.“