Berlin, 10. November 2025. Die drei Kinoverbände und die AG Filmfestival beziehen gemeinsam Stellung für eine Förderung, die stärker an das Publikum denkt.

Filme zu drehen, darf nur der erste Schritt sein, danach müssen sie auch von Menschen gesehen werden. Dafür braucht es in Deutschland eine Förderung, die stärker zwischen Produktion und Rezeption ausbalanciert ist. Das fordern in einem gemeinsamen Positionspapier vier Verbände, die Filme ans Publikum bringen: der Hauptverband deutscher Filmtheater (HDF KINO), die AG Kino, der Bundesverband kommunale Filmarbeit und die AG Filmfestival. Nur durch die öffentliche Sichtbarmachung auf Festivals und in Kinos könne Film seine gesellschaftliche, kulturelle und wirtschaftliche Wirkung voll entfalten.

„Kino ist das Fenster, durch das die Gesellschaft gemeinsam schaut und ihre Perspektiven erweitert“ heißt es in dem Papier, das unter dem Titel „Ohne Publikum keine Wirkung! – Warum Film eine Förderung braucht, die weiter denkt“ steht. Kinos und Filmfestivals schüfen Orte der Begegnung, an denen Menschen unterschiedlichster Herkunft zusammenkommen können. Mit rund 1.700 Kinos und über 4.000 Leinwänden sowie mehr als 400 Filmfestivals bieten sie bundesweit niedrigschwelligen Zugang zur Kultur – von den Großstädten bis aufs Dorf. Die Verbände betonen: „Ohne Kino fehlt dem (deutschen) Film sein Zuhause, ohne Publikum verfehlt er seinen Sinn.“

Sie fordern deswegen einen Wandel von der Produktionsförderung zur Wirkungsförderung. Filmförderung erfülle erst dann ihre kulturelle Aufgabe, wenn die Filme auch zu den Menschen gelangen können. Filmförderung ohne Publikum sei Kulturpolitik ohne Wirkung. Zum gemeinsamen Ziel erklären HDF KINO, AG Kino – Gilde, BkF und AG Filmfestivals deswegen: „Eine Förderpolitik, die die gesamte Wirkungskette des Films im Blick hat: von der Entstehung über die Präsentation bis zur kulturellen Vermittlung. Denn Filmkultur lebt nur dort, wo sie gesehen, geteilt und diskutiert wird.“