Kinokongress in Baden-Baden am 17.Mai 2022 eröffnet

Baden-Baden, den 17. Mai 2022. Am heutigen Dienstag wurde der Kinokongress in Baden-Baden nach zweijähriger Live-Pause feierlich eröffnet. Das diesjährige Programm widmet sich in zahlreichen Panels, Workshops und Präsentationen den Zukunftsthemen der Kinobranche. Mit insgesamt 900 akkreditierten Messebesucher*innen, über 40 Speaker*innen, 11 Filmverleihern, die ihr Jahresprogramm präsentieren, sowie über 75 Aussteller*innen ist die KINO 2022 in ihrer 50-jährigen Geschichte eine der bisher größten Veranstaltungen und bewegt sich erfreulicherweise wieder auf dem Niveau von 2019. Christine Berg, Vorstand HDF KINO, betonte in ihrer Eröffnungsrede sowohl die Herausforderungen als auch die Chancen, vor der die Branche nach zwei Jahren Pandemie stünde.

Zwei Jahre mussten Deutschlands Kinobetreiber*innen auf den alljährlichen HDF-Kongress, der zu den größten Veranstaltungen der Branche gehört, verzichten. Mit der heute eröffneten KINO 2022 in Baden-Baden ist die Pause nun beendet: Drei Tage lang geht es darum, die wichtigen Zukunftsthemen der Branche zu erörtern, sich zum kommenden Filmangebot, zu neuen Produkten und Services zu informieren und die Gelegenheit zu nutzen, sich bei Workshops, Panels und Präsentationen auszutauschen.

Die Leitthemen reichen von ordnungspolitischen Fragen wie die künftige Regelung der Kinoauswertung, über Anforderungen an das Produkt deutscher Kinofilm und wie sein Marktanteil gesteigert werden kann, bis hin zur Entwicklung neuer operativer Standards, z.B. im Bereich Nachhaltigkeit.

Christine Berg, Vorstand HDF KINO: „Für die Kinobranche sind die Heraus-forderungen nach zwei Jahren Pandemie enorm.  Aber die Krise hat uns als Branche zusammengeschweißt. Gemeinsam stellen wir uns der Verantwortung, den Begegnungs- und Kulturort Kino weiterzuentwickeln und zukunftsfähig zu gestalten. Denn wir sind davon überzeugt: Gerade in Zeiten der gesellschaftlichen Transformation und des strukturellen Wandels benötigen wir mehr denn je Gemeinschaftserlebnisse wie im Kino – überall und für jede*n zugänglich. Eine herausragende Bedeutung messe ich in diesem Zusammenhang dem deutschen Film zu. Der Aufwind für die Kinos wird unter anderem auch davon abhängen, dass wir sein Potenzial künftig noch besser heben.“

Petra Olschowski, Staatssekretärin im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg: „Das Kino ist und bleibt ein vielfältiger, wandlungsfähiger und unverzichtbarer Kulturort. Es erlaubt uns immer neue Zugänge zu und Perspektiven auf die Themen, die den gesellschaftlichen Diskurs unserer Zeit bestimmen. Kaum ein Land hat so viel Kinokultur zu bieten wie Baden-Württemberg, kaum ein Land fördert die Kinos so stark wie wir. Ob Regelförderung für kommunale Kinos, das Kinomobil für die ländlichen Regionen, das jährliche Treffen der gesamten deutschen Kinobranche oder auch die jährlichen Kinoprogrammpreise für gewerbliche Filmtheater – Baden-Württem-berg ist sich seiner Verantwortung für die einmalige Kinolandschaft bewusst. Ich freue mich, dass der 50. Kinokongress auch dieses Jahr wieder in Baden-Baden stattfindet.“

Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien, in ihrem Grußwort:

„Die Kinos der Zukunft wünsche ich mir nicht nur moderner und attraktiver, sondern auch nachhaltiger. Die Weichen zu mehr Nachhaltigkeit in der Film- und Kinobranche können wir nur gemeinsam erfolgreich stellen. Die ab dem kommenden Jahr geltenden ökologischen Mindeststandards für Produktionen sind ein großer Erfolg und können auch für die Kinobranche Vorbild sein. So sollen auch Kinos nachhaltiger planen und arbeiten können. Ich freue mich, dass es dazu bereits einen ersten Austausch mit dem Hauptverband der deutschen Filmtheater gibt.“

Start für die Kurt-Schalk-Stiftung

Im Zuge der Eröffnung des Kongresses kündigte Christine Berg auch die Gründung der Kurt-Schalk Stiftung an, benannt nach dem im letzten Jahr überraschend verstorbenen und in der gesamten Branche bekannten Marketingexperten Kurt Schalk, der unter anderem die organisatorische Leitung der Münchner Filmwoche innehatte. Die Stiftung soll die Weiterbildung von Nachwuchskräften im Kinobereich fördern und zu einer „verbesserten Vernetzung und Kommunikation zwischen den Generationen beitragen.“

Des Weiteren im Programm:

Präsentationen der folgenden Filmverleiher, die auch zahlreiche deutsche Prominente im Gepäck haben: Warner Bros, X-Verleih, DCM, Tobis Film, Neue Visionen, Leonine Studios, Paramount Pictures, Universal Pictures, Filmwelt, Constantin Film und die AG Kurzfilm.

Verleihung des ICTA Awards für den Traumpalast und das IMAX Leonberg (größte IMAX Leinwand der Welt)

Bereits am 6. Mai hat der Weltverband für Kinotechnik (ICTA) die Vergabe seines neuen Exzellenz-Preises bekanntgegeben, mit dem von nun an jedes Jahr ein Kino ausgezeichnet wird, das mit „Hilfe der herausragenden Nutzung von Kinotechnik den Begegnungs- und Erlebnisort Kino für sein Publikum besonders zelebriert.“ Den diesjährigen Preis erhalten die Betreiber des Traumpalast und

IMAX Leonberg. Der Preis wird während des Kongresses am 18. Mai um 11.30 Uhr vor Ort verliehen.