Zukunftsprogramm Kino
Investitionen machen fit für die Zukunft
Deutsche Kinobetreibende investieren Jahr für Jahr hohe Summen in moderne Standorte und neueste Technologie. Analysen zeigen: Investitionen wirken. Modernisierungen in neue technische Ausstattung, Foyers mit hoher Aufenthaltsqualität und Komfort im Kinosaal führen zu Besuchssteigerungen von bis zu 30 % und helfen den Kulturort Kino nachhaltig für die Zukunft aufzustellen.
Eine Studie der Filmförderungsanstalt belegt einen jährlichen Investitionsbedarf der Kinos in Höhe von 110 Millionen Euro, wobei zwei Drittel der Befragten auf eine Investitionsunterstützung angewiesen sind. Denn Pandemiebedingte Einschnitte und steigende Standortkosten haben die eigene Investitionskraft empfindlich geschwächt. Deutlich wird der fortdauernde Investitionsdruck auch daran, dass bereitgestellte Mittel für das Zukunftsprogramm Kino in den vergangenen Jahren binnen weniger Sekunden ausgeschöpft wurden. Ebenso die Mittel der Filmförderungsanstalt (FFA) sind regelmäßig deutlich überzeichnet.
Über das Zukunftsprogramm Kino
Auf Grundlage der Vereinbarungen im Koalitionsvertrag 2018, wurde das Zukunftsprogramm Kino im März 2020 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) ins Leben gerufen. Die politische Zielsetzung des Programms: „den Kulturort Kino in ganz Deutschland, insbesondere auch außerhalb von Ballungsgebieten, zu stärken und damit einen Beitrag zur Sichtbarkeit des kulturell anspruchsvollen Kinofilms in der Fläche zu leisten“.
Förderberechtigt sind Kinos mit bis zu sieben Leinwänden, die ihren Sitz in einem Bundesland haben, in dem eine eigene investive Kinoförderung bereitgestellt wird und die mindestens eines der drei folgenden Kriterien erfüllen:
- Sitz in einer Gemeinde bis maximal 50.000 Einwohner;
- prämierte Auszeichnung mit dem Kinoprogrammpreis der BKM, einen Kinoprogrammpreis der Länder oder dem Kinopreis des Kinematheksverbunds;
- Besucheranteil von durchschnittlich mindestens 40 % für deutsche und europäische Filme oder Programmanteil von durchschnittlich mindestens 40 % deutsche und europäische Filme im Durchschnitt der letzten drei Kalenderjahre.
Politischer Handlungsbedarf
Das Zukunftsprogramm Kino hat maßgeblich dazu beigetragen, die Kinos während und nach der Pandemie zu zukunftssichernden Investitionen zu befähigen. Für den Erhalt der Lichtspielhäuser sowie deren digitale, technologische und ökologische Modernisierung stehen Kinobetreibende weiterhin vor erheblichen Investitionen.
Im Koalitionsvertrag hat die aktuelle Bundesregierung deshalb festgeschrieben: „Kinos werden wir durch verlässliche Förderprogramme für Investitionen und kulturelle Vielfalt in Stadt und Land stärken“.
Bislang ist eine Fortsetzung des Zukunftsprogramms Kino im Bundeshaushalt 2025 und 2026 durch eine formale Deckung über nicht abgerufene Produktionsmittel in Höhe von 10 Mio. Euro vorgesehen. Nach Einschätzung des HDF KINO e.V. reicht der aktuelle Deckungsvermerk nicht aus, um die notwendigen Zukunftsinvestitionen planbar zu machen.
Ein angemessen ausgestattetes Zukunftsprogramm Kino mit jährlich 40 Mio. Euro schafft Verlässlichkeit und Planbarkeit, um den Investitionsstau abzubauen, das Wachstumspotenzial der Kinos freizusetzen und somit die kulturell vielfältige deutsche Kinolandschaft nachhaltig zu stärken.